Elsasstour der Oldtimerfreunde Freising vom 1. bis 4.10.2020
Vor eineinhalb Jahren haben wir schon begonnen, diese Reise zu planen und bereits vor einem Jahr standen die Personen fest, die diese Fahrt machen wollten. Durch die nicht vorhersehbaren Corona-Beschränkungen war diese Tour immer wieder in Frage gestellt, und gerade durch die steigenden Infektionszahlen in Frankreich waren die letzten Wochen ein Hoffen und Bangen. Noch am Tag vor unserer Abreise wurde ganz Frankreich zum Risikogebiet erklärt mit Ausnahme des Gebietes Grand-Est, aber genau da wollten wir hin.
So machten sich am 1. Oktober 16 Autos einzeln oder in kleinen Gruppen auf den Weg, das doch 400 km entfernte Dörfchen Ottrott nahe Obernai im Laufe des späteren Nachmittags zu erreichen, ohne Pannen natürlich, denn alle Autos waren in bestem Zustand. Unsere Gastgeber vom Romantikhotel „L’Ami Fritz“ und unser Führer und Organisator Udo Freialdenhofen erwarteten uns bereits und wir wurden gleich am ersten Abend mit guten elsässischen Spezialitäten verwöhnt.
Am Morgen des 2. Oktober machten wir uns auf den Weg zu unserem Höhepunkt der Reise, der „Cite‘ de l‘ Automobile – Collection Schlumpf“ in Mulhouse. Dieses Museum ist bekannt für die weltweit größte Sammlung klassischer Bugattis, und noch anderer europäischer Luxusautomobile aus allen Epochen des Automobilbaus.
Traumhafte Karossen von unschätzbarem Wert beeindruckten uns sehr, an der Spitze der Bugatti Royale von 1935, haben wir doch alle – der eine mehr, der andere weniger – Benzin im Blut.
Nach der Mittagspause ging‘s zuerst durch malerische Dörfchen auf die „Route du Vin“ und dann noch mit einem Abstecher in die Vogesen zurück nach Ottrott. In der gemütlichen Stube des Hotels bei einem mehrgängigen Essen und anschließend in der der Bar ließen wir den Tag ausklingen.
Am Samstag fuhren wir wieder in die Vogesen auf wunderschöner Route aber leider im strömenden Regen zum Schiffshebewerk J.L.Arzwiller. Dort werden durch einen spektakulären Wasseraufzug vier Schleusen des Rhein-Marne Kanals ersetzt. Dann ging‘s nach La Petite Pierre, wo wir endlich den typischen elsässischen Flammkuchen in verschiedensten Variationen kosten konnten.
Auf dem Heimweg machten wir noch Rast in Obernai, einem wunderschönen quirligen Städtchen mit vielen Fachwerkhäusern und Möglichkeiten zum shoppen, schauen und genießen. Nach der Rückkehr ins Hotel gab‘s eine etwas flache Weinprobe und anschließend ein Diner mit Sterneniveau.
Am letzten Tag reisten nach dem Frühstück die Eiligen schon Richtung Heimat, die anderen zum Kloster Mont Sainte-Odile. Hier konnte man in die Ferne schauen, besichtigen und/oder sich besinnen. Den Abschluss bildete eine hochinterressante Besichtigungstour auf deren Weg uns Udo die glänzende und tragische Geschichte der Familie Bugatti, die in Molsheim lebte, näher brachte. In unserem Hotel wurden wir noch mit Kaffee und Kuchen verabschiedet und fuhren dann auf den verschiedensten Wegen allein oder in Grüppchen nach Hause.
Ohne Corona-Einschränkungen mit nur kleineren Blessuren an Mensch und Maschine sind alle gut heimgekommen und vor allem musste niemand in Quarantäne. Wir haben die Franzosen als gute Gastgeber kennengelernt und werden uns gerne an diese schönen Tage erinnern.
Rupert Feller