Die diesjährige „Alpentour“ der Oldtimerfreunde führte die Teilnehmer diesmal nicht über angrenzende Länder, Pässe und Serpentinen mit Altschneefeldern. Nein, diesmal machten sich 15 Oldtimer unterschiedlicher Altersklassen auf, das größte und höchste zusammenhängende Mittelgebirge Deutschlands zu erkunden – den Schwarzwald.
Am 26.06.2014 trafen sich die unerschrockenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Schlosshotel Hornberg. Hochgelegen auf einem Fels mit einem herrlichen Ausblick über das Tal erwartete uns in der Abendsonne ein Haus voller Geschichten und interessanten Eindrücken. Am Abend verfolgen wir das Spiel unserer Nationalhelden gegen die US Boys.
Freitag morgen, die Sonne scheint noch zaghaft, aber wir wissen bereits jetzt, das wird ein Tag zum offen Fahren! Wir starten die erste Tour in Richtung Schonach – Triberg. Auf kleinen kurvenreichen Straßen erreichen wir unseren ersten Haltepunkt. An der Bregquelle, dem Donauursprung, genießen wir bei herrlichem Sonnenschein im Kolmenhof unseren Kaffee und die idyllische Lage.
Nachdem alle Bilder im Kasten sind, geht’s weiter, kurvenreich, durch schattige Wälder. Die Sonne hat sich durchgesetzt, der Spaßfaktor steigt mit jedem Kilometer. Am Schluchsee vorbei fahren wir Richtung Titisee, der malerisch zwischen den grünen Bergkuppen liegt, der südlichste Punkt unserer Tour. Hier pulsiert der Tourismus mit all seinen Facetten, wir bevorzugen die kleinen Nebenstraßen und erreichen Heiligenbrunnen. Im gleichnamigen Gasthaus bewirtet man uns abseits des Tourismus mit Schwarzwälder Küche.
Auf der Schwarzwaldpanoramastraße fahren wir auf langgezogenen Kurven bis auf 1240 m Höhe, weiter Richtung Waldkirch, Elzach durch endlose Wälder zurück nach Hornberg. Ein herrlicher Tag, im Biergarten des Hotels lassen wir den Tag Revue passieren, bevor uns ein Shuttledienst abholt und in ein entlegenes Tal im Schwarzwald fährt.
Im Müllerjörgenhof mit seiner 400 jährigen Geschichte, wunderschön am Ende eines Seitentals gelegen, serviert uns die Familie Wöhrle mit herzlicher Gastfreundschaft hausgemachte Schwarzwälder Spezialitäten. Es gibt viel zu erzählen an diesem Abend, interessante Geschichten von früher, Erlebnisse aus dem Schwarzwald und natürlich werden bei dem einen oder anderen „Selbstgebrannten“ die vielen Eindrücke des Tages ausgetauscht.
Der zweite Tag erwartet uns am Morgen mit bedecktem Himmel und grauen Regenwolken. Das Verdeck bleibt zu, wir fahren in nördliche Richtung auf der deutschen Fachwerkstraße. Hier im Hintertal kann man die ältesten Fachwerkhäuser bestaunen. Ursprünglich schlängelt sich die Straße auf den Brandenkopf mit ihren herrlichen Ausblicken. Bergab nach Kirnbach und weiter nach Bad Peterstal fahren wir auf engen Serpentinen den Löcherberg hinauf. Der Regen hat bereits eingesetzt, wir stärken uns am Kiosk mit Kaffee und Schwarzwälder Kirsch. Die anfangs mürrisch und resolut wirkende Besitzerin, entpuppte sich nach kurzer Zeit als gesellige Unterhalterin und wünschte uns eine trockene Weiterfahrt.
Die Fahrt verläuft weiter Richtung B28, auf der Alexanderschanze überqueren wir eine Passhöhe von 930m. Diese Straße verbindet die Rheinebene von Straßburg mit dem Neckartal und geht in Ihrem Ursprung weit in die Römerzeit zurück. Heute nützen Drachenflieger diesen Standort um in das Tal zu gleiten. Leider ist die Sicht heute mehr als bescheiden, wir starten die Motoren und fahren Richtung Oppenau.
Auf der sehr beliebten Schwarzwaldhochstraße werfen wir im Vorbeifahren einen Blick auf den Mummelsee, einen touristischen Anziehungspunkt mit großem Busparkplatz und vielen Touristen. Nichts für uns! Wir fahren sofort weiter nach Sasbachwalden, der einer der bekanntesten Weinorte im nördlichen Schwarzwald ist. In der Klosterschänke Schelzberg mitten in den Weinbergen, gut geschützt unter Sonnenschirmen genießen wir die ausgedehnte Mittagspause bei Flammkuchen und leichtem Regen.
Es geht wieder zurück auf die B500 nach Bad Rippoldsau; wir haben uns für eine Routenänderung entschieden, um noch Zeit für das Automuseum Steim in Schramberg zu haben. Dort angekommen serviert man uns Kaffee und Kuchen, danach werden die Schmuckstücke des privaten Sammlers bestaunt. Hier in Schramberg befindet sich auch das Uhrenmuseum und ein weiteres Auto- und Eisenbahnmuseum, ein Grund mehr, wieder hierher zu kommen.
Nach dem sehr interessanten Museumsbesuch starten wir ein letztes Mal (z.T. mit offenem Verdeck!) unsere eigenen Schmuckstücke, die ohne Panne die beiden Tage durchgehalten haben und fahren zurück auf den Schlossberg, der zu unserem Erstaunen von der Abendsonne angestrahlt wird. Wir lassen im Biergarten bei einem Feierabendbier oder Cocktail den Abend ausklingen und genießen das tolle Abendessen im Hotel. Zwei schöne Tage im Schwarzwald mit vielen Erlebnissen und Eindrücken liegen hinter uns!
Dann bis nächstes Jahr, vom 18.-21.06.2015, wo es auch immer hingehen mag.
Bilder der Schwarzwaldtour 2014
Route der Schwarzwaldtour 2014