Die 19. Hopfentour der Oldtimerfreunde Freising – 05. Juni 2016
Die Hopfentour 2016 startete am 5. Juni unter keinem besonders guten Vorzeichen: In Baden-Württemberg, Nieder- und Oberbayern hatte es in den vergangenen Tagen verheerende Überschwemmungen gegeben. Der Wetterdienst konnte sich für diesen Sonntag noch nicht entscheiden und blieb erstmal bei einer Unwetterwarnung für die Holledau. So startete der Aufbau auf dem Marienplatz um 8:00 Uhr im Regen. Dank zahlreicher Helfer der Oldtimerfreunde Freising ging die Arbeit aber schnell voran. Die Markierungen für das Teilnehmerfeld, die Startgerade, das hilfreiche Equipment unseres Hauptsponsors Weihenstephan und die Lautsprecheranlage, die uns Herr Bröckl von der Stadt Freising zur Verfügung gestellt hatte, wurden eingerichtet. Auch der Tierschutzverein Freising e.V. war wieder mit dabei und verkaufte Helfern wie Teilnehmern heißen Kaffee, Brezn und Kuchen für einen guten Zweck.
Trotz des Regens füllte sich schon früh das Teilnehmerfeld mit wunderschönen Fahrzeugen vom Alfa Romeo 1750 GTV über einen Ford Model A Baujahr 1930 bis zum Volvo Amazon. Der Fahrer eines Mercedes SL fuhr sogar offen vor und auch ein BMW Motorrad aus den 1930er Jahren fand den Weg durch die Regentropfen. Für jeden Untergrund gewappnet war hingegen der Unimog – ein Mercedes-Benz U406.
Zur Fahrerbesprechung um 10:45 Uhr kamen dann die ersten Sonnenstrahlen durch, worüber sich alle Cabriolets wie der NSU Wankel Spider besonders freuten. Gestartet wurde wie immer nicht nach Startnummern sondern in der Reihenfolge, wie die dicht aneinandergereihten Fahrzeuge den gut gefüllten Marienplatz verlassen konnten. Jedes Fahrzeug wurde den Zuschauern von einem Moderator kurz über die Lautsprecheranlage vorgestellt bevor es zur Sonderprüfung in der Startgeraden rollte. Dort musste mit den Rädern der Beifahrerseite ein etwa zwei Meter langes Brett getroffen werden, an dessen Ende sich ein Kontakt für eine Hupe befand. Mit Ertönen der Hupe gab es die volle Punktzahl dieser Wertungsprüfung. Leider erdrückte der Unimog mit seinen riesigen Stollenreifen die Mechanik, woraufhin die Hupe für den Rest des Starterfeldes schwieg. Der Moderator spannte deshalb das gut gelaunte Publikum mit ein, das lautstark die Hupe ersetzte, sobald ein Fahrzeug den ursprünglichen Kontakt getroffen hatte.
Für die rund 65 historischen Fahrzeuge ging es nun bei stetig abnehmenden Wolken vorbei an Zolling, Nandlstadt, Mauern, Kleingundertshausen, Oberhinzing und Wolnzach nach Osseltshausen. Unterwegs durften die Teilnehmer Fotos von der Strecke, die mit den Tourunterlagen ausgehändigt worden waren, dem richtigen Streckenabschnitt zuordnen, um Punkte in der Wertungsprüfung zu sammeln.
In Osseltshausen empfing uns das Holledauer Wirtshaus mit Blick auf einen Hopfengarten, Erfrischungen und einem guten bayrischen Essen. Zudem konnte eine Hopfenzupfmaschine besichtigt werden, um dem Namen „Hopfentour“ vollends gerecht zu werden. Der Weg zurück nach Freising führte die Teilnehmer in das Gebiet zwischen Ilm und A9, dann über Schweitenkirchen Richtung Au i.d. Hallertau und von dort über Wolfersdorf zurück nach Freising auf den Weihenstephaner Berg. Im wunderschönen Biergarten des Bräustüberls warteten die Teilnehmer gespannt auf die Siegerehrung. Honoriert wurden die weiteste Anreise (aus der Schweiz), das älteste Fahrzeug (Baujahr 1930), das beste Damenteam, der Pechvogel des Tages (Ausfall nach Problemen mit der Elektrik) und die Platzierungen 1 bis 4 in der Gesamtwertung, wobei letzterer wegen Punktegleichstand zweimal vergeben werden konnte. Das Gewinnerteam mit der Startnummer 18 und einem roten Porsche 914/4 von 1972 schaffte das Kunststück und erreichte 36 von 36 möglichen Punkten. Herzlichen Glückwunsch! Der Abend klang dann aus bei leckeren Speisen und Getränken des Bräustüberls.
Das war die 19. Hopfentour der Oldtimerfreunde Freising mit allen Unerschrockenen, die sich von der Unwetterwarnung nicht haben täuschen lassen und am Ende einen schönen Tag mit ausreichend Sonnenschein und viel Spaß erlebten. Die Oldtimerfreunde Freising bedanken sich bei allen Teilnehmern, unseren Sponsoren, der Stadt Freising und allen Helfern ganz herzlich.
Nächstes Jahr erwartet uns ein Jubiläum mit der 20. Hopfentour. Die Vorbereitungen haben bereits begonnen, voraussichtlicher Termin ist der 28. Mai 2017 (noch ohne Gewähr, aber auf jeden Fall schon mal vormerken). Wir freuen uns wieder auf zahlreiche Anmeldungen.
Liebe Grüße und allzeit gute Fahrt!
Oldtimerfreunde Freising e.V.
Hopfentour 2016
Starkregen, Hagel, Überschwemmungen – das Wetter in der Woche vor der Hopfentour konnte man nur schwer genießen. Für Sonntag war zuerst Besserung angesagt, dann wieder nicht und der Tag fing auch prompt trüb und regnerisch an.
Mein Auto war über den Regen wenig begeistert da es nicht dicht ist. Angelaufene Scheiben und ab und zu Wasserspritzer auf den Gasfuß konnten mich auf dem Weg nach Freising aber nicht aufhalten.
Erstaunlicherweise hat das Wetter auch die meisten anderen nicht aufgehalten, denn bei meiner Ankunft war der Marienplatz schon gut gefüllt. Zuerst mal die Dauphine ein bisschen trockengelegt, dann angemeldet und zwei neue Schirme erstanden – man muss vorbereitet sein. Fast alle angemeldeten Teilnehmer sind auch gekommen, das fand ich echt lobenswert. Selbst die Cabriofahrer gaben dem Wetter noch eine Chance und wurden prompt belohnt – kurz vor dem Start hörte der Regen auf und es zeigten sich zaghafte blaue Flecke am Himmel.
Meine junge Beifahrerin – seit einigen Monaten in Besitz eines Führerscheins – begab sich mit mir auf ihre erste Oldtimertour und konnte ihre Eltern auch gleich zur Mitfahrt animieren. Und los ging’s. Das Klingelbrett als erste Sonderprüfung hat mich verwirrt – alle Zuschauer signalisierten mir, dass ich getroffen hatte, aber da war kein Klingeln zu hören. Später hörte ich, dass der Unimog die Klingel gekillt hatte; diese war offensichtlich für 3 Tonnen Gewicht etwas unterdimensioniert. Merke: es gibt auch richtig schwere Oldtimer!
Das Wetter hatte nun endgültig ein Einsehen und die Sonne ließ sich blicken; die Cabrios konnten offen fahren und alles war gut. Meine unerfahrene Beifahrerin erwies sich als sehr effizient und wir haben uns vormittags kein einziges Mal verfahren. Trotzdem war es uns nicht vergönnt alle Suchbilder zu finden – es gab genügend Gockel auf Dächern, aber nie den Richtigen. Wir dachten, am leichtesten wäre die Kirche zu finden, aber irgendwie waren wir da wohl grade abgelenkt.
Mittag strahlte die Sonne und wir brachten Hunger und Durst mit. Leider klappte das mit dem Essen nicht bei allen reibungslos; da hätte ich mir ein bisschen mehr Effizienz gewünscht. Meine Schwester hat schließlich auf das Essen verzichtet, das nach 90 min noch immer nicht da war – Gott sei Dank hatte ich eine Notration im Auto.
Wir beschlossen, den Rückweg gemeinsam zu machen, allerdings drifteten wir auf der Nachmittagsstrecke zweimal ab, einmal wegen nachlassender Konzentration, das andere Mal wegen einer etwas unklaren Stelle im Roadbook – durch Jägersdorf irrten einige Oldtimer auf der Suche nach dem richtigen Weg. Unsere Mitfahrer haben wir dadurch immer wieder mal verloren, aber am Ende landeten doch alle wieder auf der Strecke.
Richtung Freising wurde es dann zappenduster – die dunklen Wolken waren eindrucksvoll, verschonten uns aber leider nicht und kurz vor dem Ziel in Freising wurden wir wieder nass. Im Biergarten vom Bräustüberl war viel Platz – im Salettl nicht mehr, nachdem sich über 100 Leute reingequetscht hatten. Aber am Ende waren wir alle im Trockenen.
Die Auswertung der Fragebögen ging zügig voran und die Preise waren wie immer etwas Besonderes – handgefertigt und einzigartig. So was hat nicht jeder! Leider bekamen wir als zweitbestes Damenteam keinen Preis, aber das ist auch nicht so wichtig; viel wichtiger ist, dass die Tour enormen Spaß gemacht hat.
Klar wird es auch die eine oder andere Kritik gegeben haben; nicht alle fanden z.B. die Feldwege so toll, aber man muss halt auch mal ein bisschen abenteuerlustig sein. Und wenn meine Dauphine das schafft, dann schaffen das alle anderen doch auch.
Ich bin mir sicher, dass das Freisinger Hinterland noch genügend interessante Straßen bereithält so dass wir uns auch im nächsten Jahr auf eine weitere tolle Hopfentour freuen können. Danke an alle, die mitgeholfen haben; ich weiß sehr gut, wie viel Arbeit das macht. Und auch danke an alle, die dabei waren; ich hoffe, ihr hattet so viel Spaß wie wir.
Claudia Burger, Startnummer 56
Bildergalerie der Hopfentour 2016 (von Hermann Dörre | classic-car-photo.de)
Bildergalerie der Hopfentour 2016 (von OFF Club-Mitgliedern)
Bilder unseres Fotographen Hermann Dörre finden Sie auch unter: http://classic-car-photo.de/portfolio/hopfentour-2016/
Route Vormittag
Route Nachmittag
Route Hopfentour mit GPX-Download
Die Hopfentour 2016 wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von: